Die sommerliche Hitze bekommt mir nicht gut. Oder sollte ich besser sagen, unserer Wohnung? Seit einigen Wochen bewege ich das Mobiliar im Wohn- und Esszimmer hin und her. Eine Baustelle schließt sich, eine andere tut sich auf. Die große Esszimmer-Frage ist immer noch nicht abschließend geklärt. Weil ich aber im Moment keine Lust habe, mich damit zu beschäftigen, habe ich mir – typisch Übersprunghandlung – ein anderes Projekt gesucht: Die Umgestaltung des Wohnzimmers. Was zur Folge hat, dass unser Sofa nun mitten im Raum steht.
Gängige Wohnkonzepte zu durchbrechen ist momentan meine Lieblingsbeschäftigung. Warum stehen Sofas immer an der Wand? Wer sagt, dass ein Schreibtisch ein eigenes Zimmer braucht? Vor allem letztere Situation hat bei uns dazu geführt, dass ein mehr als 20 Quadratmeter großes Zimmer nur dann genutzt wurde, wenn man am Rechner saß. So wanderte der Schreibtisch kurzerhand ins Wohnzimmer, aus der Essecke wurde ein Esszimmer. Nach dem ersten Etappenziel inspirierte mich die Sommerhitze der vergangenen Woche also dazu, die Gedanken und das Interior des Wohnzimmers zu sortieren.
Mit einem Schreibtisch im Raum war es mir wichtig, die beiden Bereiche optisch abzugrenzen. Die Rückseite des Sofas bildet nun eine „natürliche“ Grenze (glücklicherweise ist der Ektorp-Back ganz ansehnlich). Wer jetzt auf dem Sofa Platz nimmt, muss zwar den Kopf ein wenig zum Fernseher drehen, schaut dafür aber in grüne Baumwipfel. An der ehemaligen Sofawand habe ich mir eine gemütliche Leseecke mit meinem quietschgelben Cocktailsessel eingerichtet. Die Vitrine wurde auch verrückt und kommt als kleiner Showroom meiner Vasensammlung nun besser zur Geltung. Auch der Wire Basket erhielt ein neues Oberkleid (hatte ich bereits erwähnt, dass ich bei 42 Grad durch den klimatisierten Ikea spazierte und mich an leeren Gängen erfreute) in Form eines Tabletts.
Unseren Schreibtisch haben wir nach dem Vorbild der lieben Elbmadame selbst gebaut. Als ich den Beitrag im vergangenen Frühjahr bei meinen Recherchen entdeckte, war ich ganz begeistert von der schlichten Schönheit von Jasmins Exemplar.
Das Brett ist eine Küchenplatte aus dem Baumarkt, die wir auf etwa 2 Meter haben kürzen lassen. Die Platte wurde mehrmals mit Klarlack behandelt – ihr könnt den späteren Look des Holzes also nach eigenem Geschmack festlegen. Das rechte Tischbein stammt von Ikea ebenso wie das Schubladenelement links. Die Platte ist nicht verschraubt, sondern nur aufgelegt. Entgegen der Befürchtung, dass die Platte irgendwann durchhängen wird, kann ich nach rund einem Jahr Nutzungsdauer sagen, dass dies nicht der Fall ist. Wobei ich empfehlen würde, die Platte ab und zu zu drehen.
Und sicher seid ihr schon gespannt, wie die never ending story mit dem Esszimmer weitergeht. Hier gibt es eine kleine Sneak Peak – der große Teppich ist schon mal verschwunden. Ansonsten ist hier noch nicht viel passiert. Ich denke, ich muss einfach noch ein wenig warten – bis mich die Muse küsst oder der Sommer den nächsten Temperaturrekord knackt.