Summen erlaubt: Auch wenn Bienen nicht lesen können, heißen wir die fleißigen Tierchen mit einem netten Spruch im Schrebergarten willkommen. Und ein Gewinnspiel gibt’s auch.
Alltagsprodukte sind oft funktional, aber nicht schön. Und über manche stolpert man erst nach, wenn sie auffallend besonders sind. Über Namenssschilder und Hausnummern zum Beispiel, wie sie die dänische Firma Ramsign produziert, die ihr schon aus einem der ersten Schrebergarten-Beiträge kennt.
Bei Ramsign gibt es designschöne Schilder aus Emaille, hergestellt in Handarbeit nach traditioneller Technik. Auf den Einsatz von Chemikalien wird verzichtet und die Schilder halten ein Leben lang. Das klingt so sympathisch, dass ich Firmengründer Nick Brandt um ein Kurzinterview gebeten habe.
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Die Marke Ramsign hat skandinavische Wurzeln. Erzähl uns ein bisschen aus ihrer Geschichte.
Nun, ich bin Däne und wurde von klein auf geprägt von Kunst und Malerei, Farben und Formen, da mein Großvater, zu dem ich ein sehr inniges Verhältnis hatte, bildender Künstler war. Abstrakt versus figurativ, alt versus neu, farbig versus monochrom – solche Gegensätze haben mich schon immer angezogen. Dazu kam dann später eine Freundschaft mit einem Emailleschild-Sammler. Das Charisma der alten Emailleschilder hat mich sofort fasziniert, ich begann, mich mit der Verwendung, der Herstellung und den Gestaltungsmöglichkeiten von Emaille zu beschäftigen. Nach meinem Studium war klar, dass ich eine eigene Firma haben wollte, und so gründete ich 1991 Ramsign Emailleschilder. Am Anfang hatten wir ausschließlich dänische Kunden, dann bedienten wir irgendwann den gesamten skandinavischen Markt. Inzwischen operieren wir mit einem kleinen Team weltweit, einer unserer größten Märkte ist die USA. An der traditionellen Herstellungsweise per Handschablonierung und der Verankerung im dänischen Design hat sich seit Gründung nicht viel geändert – und der wachsende Markt zeigt uns, dass die Kunden unser Produkt und unser Engagement schätzen.
Alle Schilder sind aus Porzellan-Emaille. Das ist ein Material für die Ewigkeit und setzt damit einen Statement in Sachen Nachhaltigkeit. Warum ist euch das Thema so wichtig?
Es ist uns ein Anliegen, funktionale Alltagsgegenstände wie Hausnummern, Namens- oder Firmenschilder so schön wie möglich zu gestalten, denn sie sind Teil des öffentlichen Raums und werden jeden Tag von vielen Augenpaaren wahrgenommen. Viele Werkstoffe verlieren heutzutage ab dem ersten Tag ihrer Verwendung an Qualität, was dazu führt, dass sie nicht mehr schön anzusehen sind und irgendwann ersetzt werden müssen. Einige Materialien wie Holz oder Kupfer patinieren zumindest und altern mit Würde, aber der Rest? Dass diese Wegwerfkultur nicht ewig so weitergehen kann, wissen wir alle, nicht erst seit Greta Thunberg. Es gibt so viele großartige Projekte zum Thema Ressourcen einsparen, Müll vermeiden, Recycling – und trotzdem fragt man sich manchmal: Sind wir eigentlich noch zu retten? Wir bei Ramsign produzieren ein Nischenprodukt. Hausnummern oder Namensschilder kauft man ein, vielleicht zweimal im Leben. Die meisten Schilder sind jahrzehntelang Wind und Wetter ausgesetzt. Mit Emaille bieten wir einen nachhaltigen, extrem langlebigen Werkstoff, der gleichzeitig wunderschön anzusehen und anzufassen ist – und den man sich ruhig einmal im Leben gönnen sollte, für sich selbst, für seine Mitmenschen und für die Umwelt.
Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein schlägt sich auch in der Herstellung nieder. Produziert wird in der Tschechischen Republik und in Portugal wie vor mehr als 100 Jahren. Das klingt ziemlich schlau und sympathisch, wo es doch so oft heißt: Je günstiger, desto besser.
Wir treten nicht an, um im Schilder-Preiskampf mitzumischen – dann hätte ich mir ohnehin ein anderes Produkt ausgesucht. Wir sind im Markt, um etwas Besonderes im Bereich Hausschilder anzubieten, für Kunden, die die gleichen Werte vertreten wie wir und die bereit sind, für Design und Qualität etwas mehr auszugeben und für ihr Geld auch mehr zu bekommen. Wo wir beim Thema Ideologie sind: Als ich Anfang der 1990er-Jahre zum ersten Mal nach Tschechien fuhr, erlebte ich dort hautnah die Reorganisation der Gesellschaft und der Wirtschaft. Hier lebte noch Handwerk, wie es bei uns in Skandinavien fast nicht mehr vorkam.
Die Arbeiter in der Emailleverarbeitung waren hochqualifiziert – und trotzdem drohte ihnen die Schließung der Fabrik und damit möglicherweise auch das Aussterben eines Handwerkszweiges. Das wollte ich nicht hinnehmen und investierte in die Fabrik und damit in die Zukunft der Arbeiter. Es war von Anfang an die perfekte Kombination: Ich brauchte spezialisierte Handwerker, und Tschechien brauchte Aufträge. Heute fühle ich mich als Teil der tschechischen Familie und bin dankbar für meinen ideologischen Ansatz von damals. Als die Firma im Laufe der Jahre wuchs und wir weitere Kapazitäten benötigten, begannen wir, auch in Portugal zu produzieren. Die Produktion in Europa ist bei uns ein absolutes Muss. Dem Motto Je günstiger, desto besser setze ich entgegen: Die Zufriedenheit über Qualität und Herkunft währt wesentlich länger als die Zufriedenheit über gespartes Geld.
Wie kann ich mir den Herstellungsprozess vorstellen?
Einige Blogleser haben vielleicht früher im Werkunterricht selbst emailliert. Es ist im Prinzip nicht schwierig: Man trägt ein spezielles Pulver auf Glas oder Stahl auf. Dann gibt man das Werkstück in den Ofen, wo es schmilzt und aushärtet. Verschiedene Farben bedeuten mehrere Brennpozesse. Das ist jetzt etwas vereinfacht beschrieben, erklärt aber auch, was das Schild so robust und haptisch macht. Da wir auf die traditionelle Handschablonierung der Zeichen auf dem Schild setzen, dauert der Herstellungsprozess länger, als mit moderneren Emaillier-Methoden, die eher einem Druck ähneln. Gebrannt wird in Chargen, jede Schildgröße braucht eine spezielle Brennhitze, die sich aus Ofentemperatur und Brenndauer berechnet. Unsere Facharbeiter haben alle langjährige Erfahrung in der Schilderemaillierung und formen, schablonieren, brennen und überprüfen jedes einzelne Schild mit großer Sorgfalt. Chemikalien, Lacke, Verschwendung von Materialien oder Wasser – so etwas braucht die Emailleherstellung nicht, das Material steht für sich und überzeugt.
Vielen Dank, lieber Nick, für diesen interessanten Einblick!
Für euch heißt es jetzt: Gewinnt ein Emailleschild im Wert bis zu 169 Euro! Vielleicht bist du schon lange auf der Suche nach einem stilvollen Hausschild oder du entscheidest dich für ein individuelles Schild mit einem flotten Spruch. Im Online-Konfigurator auf der Homepage von Ramsign kannst du dich mit deinen Ideen austoben. Ich habe übrigens für mein individuelles Schild als Basis das Klintholm Straßenschild gewählt. / Das Gewinnspiel ist beendet.
Text & Fotos – Giovanna Marasco-Albry
* Dieser Beitrag enthält Werbung für Ramsign. Meine Meinung ist davon unbeeinflusst, denn auf meinem Blog stelle ich nur vor, was mir auch wirklich gefällt und was zum Lieblings-Zuhause passt. Herzlichen Dank für die Zusammenarbeit.