Jeden Sonntag ärgere ich mich über meinen Wocheneinkauf ohne Plan: In den Einkaufskorb wandern meist die üblichen Verdächtigen, Obst, Gemüse, Milch, was aufs Brot, Basics wie Gewürze oder passierte Tomaten. Und dann stehe ich zu Beginn der Woche in der Küche und grübele über das Abendessen. Abwechslungsreich soll es sein, am liebsten leicht und gesund. Ich weiß nicht, ob es an meinen italienischen Genen liegt, aber Pasta ist ziemlich häufig das Resultat der Überlegungen. Versteht mich nicht falsch – ich liebe Pasta. Aber manchmal darf gern ein bisschen Abwechslung auf den Teller.
Eine ganz neue Art des Einkaufens und Rezepte auswählen erlebt man als Besucher im Kochhaus. Dort kauft man Lebensmittel nach Rezept: Wöchentlich werden verschiedene Vor-, Haupt- und Nachspeisen angeboten, die benötigten Zutaten liegen auf einem hübsch angerichteten Tisch bereit. Große Tafeln geben Infos zum Gericht, den Mengenangaben für 2 oder 4 Personen sowie den Preis. In Ökopapiertüten packt man sich dann alles ein, was man für sein Wunschgericht benötigt, das Rezept dazu, fertig. Da kann wirklich nichts mehr schiefgehen – nur Kochen muss man selbst.
Gleich drei Gerichte haben wir an Silvester getestet. Wir stellten uns im Kochhaus in Frankfurt-Bockenheim ein komplettes Drei-Gang-Menü zusammen. Als Vorspeise bereiteten wir eine Kartoffel-Maronensuppe zu, der Hauptgang war ein Reis-Curry mit Sesam-Tofu, und als Nachspeise löffelten wir süßen Milchreis mit weißer Schokolade. Die Gerichte sind einfallsreich, dank der reduzierten Erläuterung in kurzen Sätzen (Kochen nach Bildern, wuhuuu) sehr leicht zuzubereiten, die Zutaten sind frisch und größtenteils Bio, und das Ergebnis einfach nur lecker. Inzwischen habe ich mir auch eines der Kochhaus-Kochbücher zugelegt. Es heißt – zugegebenermaßen recht unspektakulär – Vegetarisch: Unsere besten Rezepte*, ist im typischen Kochhaus-Stil gehalten und wartet mit Kochideen wie Spaghetti mit cremigem Avocado-Macadamia-Pesto oder Marokkanische Tajine mit Kichererbsen auf. Schaut doch mal in einem Kochhaus in eurer Nähe vorbei – mein erster war definitiv nicht mein letzter Besuch.
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