Ich kann kaum glauben, dass meine Hochzeit schon fast vier Monate zurück liegt. Der Tag ging so schnell vorbei, die Planungsphase raste, und auch die Zeit danach – es ist fast so, als hätte jemand den Vorspulen-Knopf gedrückt. In jedem Wedding-Mag, auf jedem Hochzeitblog und in jedem Ratgeber steht genau dieser Satz: Genieße diesen Tag, er vergeht viel zu schnell. Als planende Braut liest man ihn immer und immer wieder – und denkt sich: Ja, ja, alles klar. Im Nachhinein kann ich nur sagen: Es stimmt w i r k l i c h. In meinem ganzen Leben habe ich noch keinen Tag erlebt, der so schnell an mir vorbei raste – aber auch keinen, der so wunderschön und voller Liebe, guter Laune und erfüllt von Freundschaft war.
Unser Hochzeitstermin stand recht früh fest: Im Spätsommer sollte es sein, am liebsten September. Geworden ist es der 19.9. mit einer Witterung wie im April – Bindfäden, Sonnenstrahlen, immer abwechselnd und beim Anschnitt der Torte auch gleichzeitig, begleitet von angenehm warmen 20 Grad, was zeitweise auch zu dem ein oder anderen Regenbogen führte – ein hübscher Spannungsbogen für unsere Hochzeit.
Vom Tag der Verlobung bis zum Hochzeitstag blieben uns gute neun Monate – der perfekte Zeitrahmen, um ein solches Event, bei dem alles möglichst perfekt sein soll, vorzubereiten. Anders als vielleicht andere Frauen hatte ich ihn allerdings nicht, den Mädchentraum-Hochzeits-Masterplan. Entsprechend blauäugig gingen wir auch an die Planung ran. Punkt 2 nach dem Finden des Hochzeitsdatums: den Kostenrahmen festlegen. Ich weiß nicht, wie oft wir zu Beginn das Budget sukzessive nach oben schraubten. Unsere erste Kostenrechnung haben wir behalten und am Ende neben die tatsächliche Ausgabenliste gelegt – die Differenz war … ach, sprechen wir nicht drüber.
Wichtig ist: Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht, um zu wissen, was ihr wollt. Ziemlich zu Beginn bin ich tief in die Welt der Hochzeitsplanung versunken. Es ist wie ein Sog: Einmal drin, ist es schwer, wieder aufzutauchen. So viele bezaubernde Bilder, Geschichten und Ideen. Als Blogger läuft man nur leider Gefahr, sich in der Sache zu verlieren. Die vor digitalen Maschinchen und blätternd in Zeitschriften und Büchern verbrachten Stunden will ich gar nicht zählen – aber auch nicht missen. Und dann war ich irgendwann an dem Punkt, wo ich wusste, in welche Richtung es gehen sollte, und klappe die digitale und reale Inspirationsmappe zu.
Motto
Unser Motto wurde Bohemian Vintage. Da ich mir nicht vorstellen konnte, in einem Prinzessinnen-Sahnebaiser-Kleider vor die Standesbeamtin zu treten, stand ich vor der Herausforderung, ein kurzes Brautkleid zu finden, das zu unserem Motto passt und vor allem: Meine Persönlichkeit widerspiegelt. Einem zwar sehr schönen und spannenden, aber auch anstrengendem Fitting-Tag in Frankfurt folgte die Resignation: Ich werde nie ein Kleid finden! Im Web und in auf den einschlägigen Hochzeitsblogs stieß ich schließlich auf die bezaubernden Kreationen des Labels „Küss die Braut“ und fand mein Kleid nur kurze Zeit später bei der wunderbaren Angela Stöckel von Weiß zu Schwarz in Oberursel.
Standesamt
Geheiratet haben wir standesamtlich in Schloss Freudenberg in Wiesbaden – ein verwunschenes kleines Schlösslein mit einem atemberaubenden Außengelände, das wir für den ersten Teil des Paarshootings genutzt haben. Auch wenn es am Tag der Hochzeit sehr wuselig dort war – der Museumsbetrieb wird neben den Trauungen aufrecht erhalten, und auch ein Zirkus gastierte gerade auf dem hinteren Parkgelände von Freudenberg, was die Parksituation extrem beeinträchtigte – wir würden uns jederzeit wieder für diesen wundervollen Ort entscheiden, der uns vom ersten Tag, als wir ihn sahen, mit seinem morbiden Charme in den Bann schlug.
Jetzt möchte ich euch nicht weiter auf die Folter spannen, und zeige euch nun die ersten Bilder. Wir haben lange überlegt, was wir zeigen möchten, und was nicht, und uns dafür entschieden, euch einen kleinen Einblick zu geben, aber eben nicht alles zu zeigen.
In mehreren Teilen werde ich berichten, wie der weitere Tag verlaufen ist, welche Herausforderungen wir gemeistert haben, welche Dienstleister dafür sorgten, dass unser Hochzeitstag rundum perfekt wurde, wo wir gefeiert und wie wie unsere Location dekoriert haben. Und jetzt gehts los:
Das Getting Ready fand bei uns zuhause statt – das Brautpaar in spe trennte nur die Flügeltür. Das war ungemein witzig: Wir hörten uns sprechen, konnten uns aber nicht sehen. Erst auf Schloss Freudenberg sahen wir uns zum ersten Mal. Das war Kopfkino pur.
Nach meiner Brautfrisur musste ich nicht lange recherchieren: Ein klassischer Dutt, und fertig ist die Braut.
Den Spruch auf dem Deko-Häuschen konnten wir an unserem Hochzeitstag wörtlich nehmen.
Die perfekte Kulisse für eine Vintage-Hochzeit: Schloss Freudenberg in Wiesbaden.
Hurra, wir heiraten: Das Wort wurde zu unserem Begleiter und fand sich neben der Girlande auch auf der Save the date-Karte, die wir selbst gemacht haben.
Ich hoffe, euch hat dieser erste kleine Einblick in unseren Hochzeitstag gefallen. Vielleicht ist ja die Eine oder Andere unter meinen lieben Leserinnen, die sich auch bald traut – erzählt mir doch von euren Wünschen, Plänen, Vorstellungen, ich würde mich sehr freuen!
Was ist woher?
Ringe: Meister
Kleid & Headpiece: Küss die Braut
Jäckchen: Hallhuber
Brautschmuck: Fossil
Schuhe Braut: Georgia Rose
Schuhe Bräutigam: Melvin & Hamilton
Papeterie: DIY und www.karten-selberdrucken.de
Traulocation: Schloss Freudenberg
Styling: très jolie Beautyatelier
Fotos: Lene Photography – die sympathischsten und besten Hochzeitsfotografen, die man sich vorstellen kann. Danke, dass ihr uns begleitet habt!
Larissa meint
Was für schöne Bilder. Danke für den Einblick in euren GROSSEN Tag
Merle meint
voll schön. und gar nicht kitschig. ich liebe schloss freudenberg auch…LG!
Lieblings meint
Danke, liebe Merle! Freudenberg ist so ein schöner Ort, ich freue mich umso mehr, in diesem Jahr als Gast erneut dort bei einer Hochzeit zu sein.
Alles Liebe!